Am 04. Mai 2019 verlegte der Künstler Gunter Demnig auf Initiative der Drei-Burgen-Schule Felsberg und der Fuldatal-Schule Melsungen acht Stolpersteine in der Felsberger Altstadt. Sie erinnern nun vor dem Haus in der heutigen Untergasse 5 (Weinsteinplatz) an die jüdischen Familien Dannenberg und Deutsch. Schulleiter Karl-Werner Reinbold begrüßte alle Anwesenden und führte durch die Veranstaltung. Dr. Dieter Vauptel berichtete über das Schicksal der Familien Dannenberg und Deutsch (siehe unten). Er hatte mit Unterstützung von Gerd Romahn die Lebenswege von Ida Dannenberg, ihren Kindern und Enkelkindern erforscht und zeigte in seinem Redebeitrag, wie sie systematisch ausgegrenzt, vertrieben und ermordet wurden.
Mit ihren Lehrkräften Inka Laessing und Gerd Schaub hatten die Schülerinnen und Schüler der beiden Schulen zu jeder der acht Personen einen Beitrag vorbereitet. Am Ende bedankte sich Bürgermeister Volker Steinmetz bei all denen, die diese Stolpersteinverlegung organisiert und unterstützt haben. Ein besonderer Dank galt den Schülerinnen und Schülern für ihre Beiträge.
“Dr. Dieter Vaupel stellte die Schicksale von Ida Dannenberg, Bruno Dannenberg, Elli Dannenberg, Ilse Judith Dannenberg, Resi Deutsch, geb. Dannenberg, Moritz Deutsch, Erwin Deutsch und Ruth Deutsch vor. Sie alle hatten lange Jahre in Felsberg in der Untergasse ihr Zuhause. Doch nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde das Klima für sie und alle anderen Juden des Ortes immer unerträglicher. Missachtung, Ausgrenzung und Hass schlugen ihnen entgegen, auch von ehemaligen Nachbarn. Der Höhepunkt waren die Geschehnisse des Novemberpogroms 1938. Bis dahin hatten bereits vier Mitglieder der Familie die lebensrettende Flucht ins Ausland ergriffen. Ida Dannenberg, ihre Tochter Resi und ihre beiden Enkelkinder Erwin und Ruth mussten nach dem Pogrom Felsberg in Richtung Kassel verlassen. Von dort gelang Ida Danneberg noch die Flucht nach Südamerika. Alle Versuche, Resi mit ihren Kindern nachzuholen, scheiterten. So deportierte man die Drei im Dezember 1941 gemeinsam mit rund tausend nordhessischen Juden von Kassel nach Riga, wo sie ermordet wurden.”